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In der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt widmet sich die
Stiftung Ettersberg im Rahmen der europäischen Diktaturforschung der
Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Diese soll nun nach und nach auch für Blinde und Sehbehinderte „sichtbar“
werden.
Am 27. April 2023 wurde ein Tastmodell
vorgestellt, das die friedliche Revolution des Jahres 1989 zeigt.
Das Tastmodell zeigt auf der linken Seite einen Zeitungsartikel über die
Wahl von Erich Honecker zum Staatschef. Es ist zu sehen, wie Honecker einen
Stimmzettel in eine Wahlurne einwirft. Auf der rechten Seite sind 4
Demonstranten abgebildet, die bei einer Demo in Jena ein Banner
halten, auf dem zu Gewaltfreiheit auf allen Seiten aufgerufen wird. Beschriftungen in Braille- und Prägeschrift erläutern die Darstellung.
Daneben wurde eine zweiminütige Audiodiskription mit weiteren Erläuterungen
erstellt.
Die Anwesenden sollten beurteilen, ob der historische Hintergrund
ausreichend beleuchtet wurde, welche der 3 verschiedenen Schrifttypen die
Beschriftung in Prägeschrift auf der rechten Seite am besten sichtbar macht
und ob das Bild im Allgemeinen verständlich ist.

Darüber hinaus gab es Gelegenheit zum weiteren Erfahrungsaustausch. Das Team
der Gedenkstätte hat eine Arbeitsgruppe „Barrierefreiheit“ ins Leben
gerufen, die deren Arbeit für alle gleichermaßen erlebbar machen möchte.
Dazu ist eine Mitarbeit des BSVT angedacht. In der nächsten Zeit soll u. a.
die Website mit externer Unterstützung umgestaltet werden. Es soll ein
Bereich eingeführt werden, in dem es Menschen mit Beeinträchtigungen aller
Art möglich wird, Assistenz für ihre Führungen zu buchen. Dabei wurde
allerdings darauf hingewiesen, dass aufgrund des Denkmalschutzes eine
vollkommene Barrierefreiheit des Gebäudes nicht hergestellt werden kann.
Auch weitere Modelle sind in Planung.

Kontakt zu blindengerechter Führung: Frau Fiedler Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, 0361 21921210, fiedler@stiftung-ettersberg.de