Für all Diejenigen, die nicht am Samstag, dem 30.09.2023 bei der MDR-Führung dabei sein konnten, hier der Bericht.

Viel Spaß beim Lesen.

 

Am Samstag, dem 30.09.2023 wollten sich etwa 15 Mitglieder der Erfurter Kreisorganisation des BSVT e.V. zeigen lassen, wie Fernseh- und Radiosendungen produziert werden.

Im ersten Stock befinden sich die Fernsehstudios, aus denen das tägliche Thüringenjournal als Livesendung ausgestrahlt wird.
Hier haben wir uns zwei Räume angesehen.
Im Kamerastudio befinden sich drei Kameras, die mittlerweile von einer Person gesteuert werden können.
Es gibt verschiedene Farben, die als Grundfarben dienen und auf denen alle Effekte aufgebaut werden.
Für diese Grundausrichtung werden hauptsächlich grün und blau gewählt, weil diese beiden Farben nicht im natürlichen Farbspektrum des Menschen vorkommen.
Auch sonst ist eine sehr große Menge zu beachten.
So sind z. B. auch Streifen in der Kleidung verboten.
Um alle Effekte richtig zu berücksichtigen, gibt es Kostüm- und Maskenbildner, die die Moderatoren auf die Sendung vorbereiten.

Der Raum ist in zwei Bereiche unterteilt. Der Bereich, in dem die Kameras bewegt werden, sollte keinesfalls verunreinigt werden.
Selbst ein Kieselsteinchen kann dort schon große Schäden verursachen. Die im Boden eingelassenen Sensoren und die ausgestellten Pappfiguren, die die Moderatoren darstellen, dienen den Kameras als Orientierung. Es erfolgt ein täglicher Probelauf.

Einige Meter daneben befindet sich die Regie.
Allen Mitarbeitern ist in diesem Raum ein fester Platz zugewiesen.
Neben den Koordinatoren erfüllt jeder Mitarbeiter eine andere Aufgabe, die alle eine hohe Wichtigkeit haben.

Während der Graphiker u. a. unterstützende Beschriftungen einflechtet, damit z. B. die Zuschauer, die sich später in eine Talkrunde einschalten, wissen, wer in welcher Funktion teilnimmt,
bekommen wir vom Soundtechniker einen gleichmäßigen Ton auf die Ohren.
Wird beispielsweise ein Beitrag aus einem Zoo gesendet, ist in diesem nicht nur der Moderator alleine zu hören.

Meistens ist es eine studentische Assistenzkraft, die „am Rad drehen” darf.
Diese Person reguliert den Teleprompter. Sie bestimmt, wie schnell die vorzutragenden Texte für die Moderatoren über den Schirm laufen.

Alle sind mit Kopfhörern untereinander verbunden, um sich ständig verständigen zu können.
An jedem Tag findet um 13.00 Uhr eine Redaktionsbesprechung statt, in der entschieden wird, welche Beiträge in der Abendsendung ausgestrahlt werden.
Dann werden die Teams an die entsprechenden Orte geschickt.
Um eine Livesendung zu gewährleisten, sind etwa 60 Personen eingebunden.
Dabei spielt es aber keine Rolle, ob diese Sendung eine halbe oder eine Stunde dauert.
Da es aufgrund der genauen Zeitvorgaben keinen großen Spielraum für Korrekturen gibt, ist es unheimlich wichtig, dass alles funktioniert.
Der Beginn und das Ende der regionalen Sendungen werden aus Leipzig zentral geschaltet.

Anders funktioniert die Produktion einer Sendung im Radio.
Hier sucht sich der Moderator das Thema aus und gestaltet die Sendung vollkommen selbst.
In die Musik kann der Moderator nur noch in Notfällen eingreifen.
Bei einem Totalausfall kann ein Notfallprogramm von CD wiedergegeben werden.
Welche Musik gespielt wird, richtet sich nach der Zielgruppe des Senders.
Während beispielsweise MDR-Jump eher Spontanhörer erreichen möchte, möchte MDR Thüringen seine Hörer eher durch den ganzen Tag begleiten.
MDR Thüringen ist täglich von 05:00 bis ca. 23:00 Uhr auf Sendung.
In der Nacht ist das Programm zentral geschaltet.
Daran können sich verschiedene Bundesländer wahlweise beteiligen.
Der Nachrichtensprecher sitzt in einer benachbarten Kabine.
Die Beiträge kommen aus einem Großraumbüro, in dem sie von den verschiedenen Journalisten vorbereitet und live eingesprochen werden.

Bei den öffentlich-rechtlichen Radiosendern gibt es seit einiger Zeit eine Regel:

Nach den Nachrichten wird kein deutschsprachiger Titel gespielt.

Das soll bewirken, dass keine unmittelbare Beziehung zu den Meldungen hergestellt werden kann, da es damit schon einige Probleme gegeben hat.
Man denke in diesem Zusammenhang nur an „Die perfekte Welle“ von Juli nach der Flutkatastrophe am 1. Weihnachtstag 2004.

In jedem Fall war die Führung sehr Interessant und wir alle haben dabei viel neues kennengelernt.